Lebensmittel retten: Ab ins Gefrierfach

durchsichtige Dosen mit Lebensmitteln werden in Gefrieschrank geräumt
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Tipps und Tricks beim Einfrieren und Auftauen

Wer einen Gefrierschrank oder eine Tiefkühltruhe besitzt, kann ganz einfach Lebensmittel retten. Übrig gebliebene Speisen oder zu viel gekauftes Gemüse und Obst oder auch tierische Produkte können eingefroren werden. So hilfst du Lebensmittelabfälle zu vermeiden.

Das süße Extra: Lebensmittel wie übriggebliebenes Gemüse oder restliche Nudeln einzufrieren, hilft Speisen schnell zuzubereiten – auch Meal Prep genannt. Mit ein wenig Planung ist immer etwas Fertiges zum Erwärmen vorhanden. Eine gute Alternative, gerade wenn nicht viel Zeit zum Kochen bleibt.

Hier liest du, wie es dir am besten gelingt.

Welche Lebensmittel kann ich einfrieren?

Der große Vorteil beim Einfrieren ist, dass du Lebensmittel haltbar machen kannst. Einen Vorrat anzulegen, ist so relativ einfach. Auch kannst du Lebensmittel für später aufbewahren, wenn sie übrig sind.

Das Einfrieren von Lebensmitteln kann sich auf die Qualität auswirken. Die Konsistenz oder der Geschmack können sich verändern. Gleichzeitig ist das Einfrieren von Lebensmitteln eine schonende Art des Haltbarmachens, bei der ein Großteil des ursprünglichen Vitamingehalts erhalten bleibt. Mit einigen Tricks kannst du das Beste aus deinem Essen machen!

Gemüse

Reife Bananen

Kirschen, Erdbeeren, Himbeeren & anderes Obst

Äpfel

Käse

Fertige Gerichte

Kaffee

Gegarte Kartoffeln, Nudeln und Reis

Butter

Eier

Hefe und Hefeteig

Fleisch

Welche Lebensmittel kann ich nicht einfrieren?

Damit Lebensmittel nicht unnötigerweise im Abfall landen, ist das Einfrieren von Lebensmittelresten eine gute Methode. Doch nicht alle Produkte vertragen die Temperaturen im Tiefkühlschrank.

Salat...

Wasserreiches Obst und Gemüse...

Rohe Kartoffeln...

Milchprodukte...

Gelatinespeisen...

gefrorenes Gemüse im offenen Dosen
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Wie lange halten sich meine eingefrorenen Lebensmittel?

Bei optimaler Lagertemperatur von minus 18 °C sind folgende Lebensmittel in etwa haltbar:

Lebensmittel             Haltbarkeit

Gemüse:                   6 - 12 Monate

Kräuter:                     3 - 4 Monate

Obst:                         9 - 12 Monate

Fleisch/Fisch:           1 - 12 Monate

Wurst:                        1 - 6 Monate

Backwaren:               1 - 3 Monate

Milchprodukte:         2 - 6 Monate

Selbstgekochtes:     1 - 3 Monate

Für die Lagerdauer gilt: Je mehr Fett ein Lebensmittel enthält, desto geringer ist die Lagerdauer. Die niedrigen Temperaturen verlangsamen nur die Abbauprozesse. Der Luftsauerstoff kann aber weiterhin Fette verderben.

Verpackungsmaterial

Um den Qualitätsverlust beim Einfrieren möglichst gering zu halten, sollte Wert auf geeignetes Material bei den Behältern und Beuteln gelegt werden. Es muss Geruchs- und Geschmacksveränderungen verhindern und Lebensmittel vor dem Austrocknen, also dem gefürchteten Gefrierbrand, schützen.

Boxen werden in Gefrierschrank gelegt
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Geeignetes Material zum Einfrieren

Beutel

Im Handel gibt es gefriergeeignete Folienbeutel und Gefrierkochbeutel aus Polyethylen zum einmaligen Gebrauch. Es gibt auch wiederverschließbare Beutel, die immer wieder benutzt werden können. Dank des Verschlusses laufen flüssige Lebensmittel nicht aus.

Behälter

Gut zu reinigen und damit mehrfach verwendbar sind Dosen und Schalen aus Kunststoff, aber auch hitze- und kältebeständiges Glas. Das Schneeflocken-Symbol auf Behältern hilft bei der Auswahl, denn diese sind gefriergeeignet und frostfest.

Ungeeignetes Material zum Einfrieren

Alufolie

Alufolie eignet sich nicht, da bei salz- und säurehaltigen Produkten Aluminiumbestandteile ins Gefriergut übergehen können. Dies könnte die Gesundheit beeinträchtigen. Außerdem wird Alufolie unter hohem Energieaufwand hergestellt. Aus ökologischer Sicht nicht die beste Alternative.

Einweg-Verpackungen

Joghurtbecher, Margarinedosen, Eisbehälter oder sonstige Einweg-Verpackungen sind nur für den einmaligen Gebrauch hergestellt. Für eine dauerhafte Nutzung und wiederholtes Spülen ist die Verpackung nicht produziert und nicht vom Hersteller vorgesehen.

Originalverpackungen

Fleischverpackungen aus der Kühltheke sind grundsätzlich nicht für Tiefkühltemperaturen geeignet. Unerwünschte Stoffe können sich aus der Verpackung lösen und ins Lebensmittel übergehen oder das Fleisch wird aufgrund der ungenügenden Verpackung ranzig. Willst du vorverpacktes Fleisch einfrieren, füllst du es möglichst kurz nach Kauf oder Zubereitung in ein geeignetes Gefäß um.

Wie behalte ich den Überblick?

Für einen guten Überblick im Gefrierschrank legst du am besten eine Liste auf Papier oder in einer App an. Wichtige Angaben sind Inhalt, Menge bzw. die enthaltenen Portionen und das Einfrierdatum. Diese notierst du auch auf die Gefrierbehälter. Im Gefrierschrank können Lebensmittel gut nach ihren Warengruppen in die Schubladen sortiert werden. Dabei packst du das neue Gefriergut am besten nach unten und die älteren nach oben. Im Froster helfen Boxen, in denen die Lebensmittel entsprechend sortiert gelagert werden. Mit deiner angelegten Liste oder der App kannst du sehr gut einen Speiseplan aufstellen.

10 Tipps: So frierst du richtig ein.

1. Tipp

Geeignetes Verpackungsmaterial wählen, um das Gefriergut vor Qualitätseinbußen, vor dem Austrocknen und Aromaverlusten zu schützen.

2. Tipp

Lebensmittel so verpacken, dass möglichst wenig bis keine Luft im Verpackungsmaterial bleibt, die Luft trocknet Lebensmittel aus.

3. Tipp

Bei flüssigen Lebensmitteln zwei Zentimeter Luft zum Deckel lassen, da diese sich ausdehnen.

4. Tipp

Gefrierbeutel in eine eckige Form bringen und Gefriergut so einfüllen, dass flache Päckchen entstehen. Dadurch lassen sich die Lebensmittel besser im Gefriergerät lagern. Außerdem kühlt die Ware schneller durch und taut später schneller auf.

5. Tipp

Lebensmittel portionsweise einfrieren, so kann für die Mahlzeit die passende Menge entnommen werden.

6. Tipp

Gemüse und Obst vorbereiten, putzen, waschen, schneiden, eventuell blanchieren und dann auf einem Tablett vorfrieren. Danach die gefrorenen Stücke in Beutel oder Behälter geben. So „klebt“ das Gefriergut nicht aneinander und kann einzeln entnommen werden.

7. Tipp

Gekochte Reste vor dem Einfrieren ausreichend auskühlen lassen, damit sich die Temperatur im Gefriergerät nicht erhöht. So sparst du Energie.

8. Tipp

Gewürze erst nach dem Auftauen der Speisen zugeben, da sich das Aroma beim Tiefkühlen verstärken oder auch verringern kann.

9. Tipp

Auf hygienisch einwandfreies Arbeiten achten, da Keime nicht durch den Tiefkühlprozess abgetötet werden.

10. Tipp

Gefriergut mit wasserfestem Stift beschriften: Inhalt, Menge und Datum der Einlagerung.

Lebensmittel auftauen

Wie taue ich richtig auf?

Da Mikroorganismen beim Einfrieren nicht abgetötet werden, sondern lediglich das Wachstum der Keime verhindert wird, ist beim Auftauen besondere Sorgfalt gefordert. Grundsätzlich sind aufgetaute Lebensmittel rasch zu verarbeiten. Gemüse muss nicht zwingend aufgetaut werden, es kann noch gefroren in Topf oder Mikrowelle zum Garen gegeben werden. Obst kann bei Zimmertemperatur auftauen. Gefrorene Brötchen oder Kartoffelerzeugnisse werden nach der Entnahme aus dem Gefriergerät zum Aufbereiten in den Backofen gegeben.

Die empfindlichen Lebensmittel Fleisch und Fisch benötigen mehr Aufmerksamkeit und sollten nicht bei Raumtemperatur, sondern im Kühlschrank aufgetaut werden. Dabei das Auftaugut abdecken, oder in einen verschließbaren Behälter geben, damit das Gefriergut und somit mögliche Keime nicht mit anderen Waren in Berührung kommen und auf andere Lebensmittel übergehen. Die Auftauflüssigkeit unmittelbar nach dem Auftauen entsorgen.

Kann ich aufgetaute Lebensmittel nochmals einfrieren?

Die Frage, ob man aufgetaute Lebensmittel wiederholt einfrieren sollte, kann nicht pauschal mit Ja oder Nein beantwortet werden. Temperaturen von minus 18 °C bewirken, dass sich die Haltbarkeit von Lebensmitteln verlängert, doch Tiefkühlen tötet die Keime nicht ab. Sensible Lebensmittel, bei denen ohnehin eine besondere Hygiene in der Küche praktiziert wird, wie bei rohem Fisch und rohem Fleisch, insbesondere Hackfleisch und Geflügel, sollten roh kein weiteres Mal eingefroren werden. Wird das Fleisch gegart und dabei ausreichend erhitzt, kann die zubereitete Speise durchaus eingefroren werden. Sind Aussehen, Geruch und Geschmack von weniger empfindlichen Lebensmitteln wie Brot, Gemüse und Obst einwandfrei, können diese wiederholt eingefroren werden. Der Gefriervorgang ist bei vielen Lebensmitteln mit einem Qualitätsverlust verbunden, bei einem zweiten Einfrieren muss mit weiteren Einbußen von Geschmack und Konsistenz gerechnet werden.

Viel Spaß!